Stimmtag 2021 – sprechen digital

Der 16.04.2021 ist der Tag der Stimme/ World Voice Day.

Miteinander Sprechen ist seit 2020 seltener geworden. 2020 und 2021 haben digitale Meetings in beinahe allen Berufsgruppen persönliche Treffen abgelöst. Auch Student*Innen und Schüler*Innen sind im Distanzunterricht mit dem ständigen Sitzen und Sprechen vor dem PC mit anderen, neuen Herausforderungen konfrontiert.

Was bedeutet dies konkret für Ihre Stimme? Was bedeutet dies für Sie persönlich?

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Homeoffice und einem „normalen“ Büroarbeitstag?

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Arbeitstag im Büro. Sie stehen morgens auf, machen sich einen Kaffee und frühstücken. Dann fahren Sie zur Arbeit – ob mit dem Auto, zu Fuß, per Fahrrad oder öffentlich – dies ist eine natürliche Ruhezeit vor der Arbeitszeit, bei welcher Sie Ihren Gedanken nachhängen können und langsam in den Tag starten können. Sie kommen bei der Arbeit an. Vielleicht machen Sie sich noch einen Kaffee, sprechen kurz mit Kollegen. Zwischen den Meetings, die persönlich stattfinden, bewegen Sie sich von A nach B. Bei einem Meeting betreten Sie den Konferenzraum, gehen zu Ihrem Platz und setzen sich hin. Abends fahren Sie wieder nach Hause.

Stellen Sie sich nun vor, Sie sind im Homeoffice. Der Arbeitslaptop steht bereits auf dem Esstisch, weil Sie gestern Abend beim Abendessen noch ein paar Mails verschickt haben. Es ploppt beim morgendlichen Kaffee eine Mail auf. Sie beantworten Sie natürlich. Während Sie frühstücken, beginnen Sie mit der Vorbereitung auf das bevorstehende Meeting, das erste digitale Meeting von 8 heute. Zwischen den Gesprächen haben Sie keine Pausen eingeplant, Sie wollen effizient sein. Sie sitzen die meiste Zeit über auf dem Sofa, teilweise am Esstisch, mit überschlagenen Beinen. Beim Mittagessen beantworten Sie nebenbei noch eine Mail. Abends machen Sie später Schluss als früher im Büro.

So könnte der Unterschied zwischen einem Arbeitstag im Büro und einem im Homeoffice aussehen. Was fällt aus? Es gibt im Homeoffice keinerlei natürliche Pausen. Der Arbeitsweg entfällt, Wege zwischen Büros und Konferenzräumen ebenso. Sie sprechen zwischendurch nicht mit Kollegen, Sie nehmen Ihr Mittagessen meist nicht am Arbeitsplatz ein.

Um etwas für sich und Ihre Stimme im digitalen Arbeits- /oder Schulalltag zu tun, können Sie mit einer simplen Sache beginnen:

Planen Sie aktiv Ruhepausen ein.

Vereinbaren Sie einen Termin mit sich selbst.


Tragen Sie die Pause in Ihren Terminkalender ein. In dieser machen Sie: nichts. Oder einen kurzen Spaziergang. Gönnen Sie sich und Ihren Augen eine Pause vom Bildschirm. Der Blick in die Weite in der Natur kann sehr gut tun.

Was Sie noch machen können? Zwischen den Meetings vor sich hin summen. Das ölt die Stimme und macht sie wieder etwas geschmeidiger. Zwischendurch kurz aufstehen, den Platz wechseln, kann die Konzentration und natürlich auch Ihre Körperhaltung verbessern und fördern.

Körperlich für Ihre Stimme zu sorgen heißt für Sie: achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Strecken Sie sich und nehmen Sie bewusst wahr, wie Sie sitzen. Bereiten Sie sich vor digitalen Meetings innerlich und körperlich darauf vor, anwesend zu sein. Das signalisiert Ihrem Gegenüber zusätzlich Wertschätzung. Lockern Sie Ihre Sprechmuskulatur, um besser verstanden zu werden.

Durch die Digitalisierung des Arbeitsalltags sind wir mit unserer Stimme neu gefordert. Bei der Verbesserung Ihrer stimmlichen Fähigkeiten und der Planung eines stimmschonenden Arbeits(/Uni-/Schul-)alltags stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Seite. Lesen Sie zum stimmlichen Ausdruck außerdem unseren Artikel in der Süddeutschen Zeitung.